Ein weiterer Komponist, mit dem Brecht hin und wieder zusammenarbeitete, war Hanns Eisler. Wie Kurt Weill musste auch Eisler im Dritten Reich Deutschland verlassen. Dies geschah nicht nur aufgrund ihrer politischen Überzeugung und der Zusammenarbeit mit Brecht, sondern auch wegen ihrer jüdischen Familiengeschichte. Eisler gelangte in die USA, wo er in Kalifornien für die amerikanische Filmindustrie erfolgreich Filmmusik komponierte, beispielsweise für den Hollywoodfilm Hangmen Also Die (1943). Das Drehbuch schrieb Brecht und der ebenfalls im amerikanischen Exil lebende Fritz Lang war der Regisseur dieses wichtigen antifaschistischen Filmes.
1948 kehrte Eisler nach Europa zurück, nachdem ihn die USA ausgewiesen hatten. Warum? Er wurde wegen seiner politischen Ansichten vor dem Untersuchungsausschuss des Abgeordnetenhauses (House Committee on Un-American Activities) verhört. Brecht musste dort ebenfalls aussagen, wurde aber nicht ausgewiesen. Er ging freiwillig zurück nach Europa. Hier finden Sie ein englisches Video über die Anhörung von Bertolt Brecht.